Grossglockner Ultratrail am 23.Juli 2017


Bericht von Gottfried Plieschnegger

Da meine drei Teamkollegen aus verschiedensten Gründen nicht teilnehmen konnten, stehe ich nun um 6:15 alleine im Startbereich in Kals. Pünktlich um 6:30 zum Race Briefing geht auch noch ein starker Wolkenbruch herunter. Stimmung im Zelt ist ziemlich schlecht, aber dann knapp vor 7:00 zum Start hört es doch auf und es blitzt der blaue Himmel hervor.
Um 7:00 starten 500 Teilnehmer auf die Glockner Trail Runde mit 50 km und 2000 Hm, wir laufen durch Kals und dann durchs Dorfer Tal die ersten 17 km geht es durchwegs Bergauf und nach 1200 hm erreiche ich den Übergang Kalser Tauern auf 2515 m, danach ein schwieriger Abstieg zur Rudolfshütte, es hat immer wieder genieselt, die Strecke ist sehr nass und auf den Felsen sehr rutschig.
Die Labe auf der Rudolfshütte ist super, es gibt eigentlich alles was das Herz (ISO, Riegel, Kuchen, Schokoriegel, Cola, Suppe, Brot , Salami, Salzkräcker, Püree) begehrt, bei knapp 7° C leichten Wind, ist die Labe im Schistall eingerichtet. Mache ca. 10 Min. Pause, stärke mich ordentlich, weil jetzt geht es rauf zum Kapruner Törl 2639 m dem höchsten Punkt der Strecke.
Nach 26 km sind mit dem Kapruner Törl auch schon fast alle Höhenmeter absolviert, von jetzt ab geht es großteils abwärts. Knapp nach dem Kapruner Törl führt die Strecke über ein Schneefeld, das die meisten Teilnehmer in Schifahrermanier absolvieren, ist mein schnellster km auf der Strecke.
Jetzt sieht man schon den ersten der Stausee, die Sonne kommt auch raus, die Landschaft ist Traumhaft schön. Es geht dann entlang des Sees der von oben viel kürzer aussah als er sich dann anfühlte. Die Downhills sind technisch sehr schwer und kaum zu laufen.
Beim Stausee km 34 die letzte große Labe, nehme noch ein Brot und Salami zum Cola, fülle meinen Trinkrucksack und dann geht’s wieder steil hinunter es sind auch 2 alte Tunnel zum Durchlaufen dabei.
Die letzten 8 km kann man eigentlich schön laufen, leider ist die Kraft schon ziemlich verbraucht, und knapp vor dem Ziel ist noch eine Straßenunterführung mit Stufen zu bewältigen, es schmerzt schon jeder Schritt.
Nach 9 Std.20 komme ich bei strahlendem Sonnenschein ins Ziel und muss zu meiner Überraschung feststellen ich bin 249. von 500 Startern, weil ich dachte mit meinem Tempo bin ich weiter hinten.
Tolles Rennen, top organisiert, super Erfahrung im Hochgebirge zu laufen, als Vorbereitung sollte man mehr schnell wandern gehen als laufen trainieren.